Gemeinschaft Erfurt Carneval

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Erfurt hat seinen neuen Prinzen bereits gefunden

Kai Grün wird Prinz Christian I. am 11.11. ablösen. Eine Karnevalsprinzessin wird noch gesucht

Er bekennt sich zu Rot-Weiß.

Dazu Gold.

Fertig ist das Ornat.

Und weil man nie weiß, ob ein paar Kilo dazu kommen oder weniger werden, hängen zur Sicherheit gleich zwei Ornate im Schrank von Kai Grün.

Kai Grün, diesen Namen können sich die Erfurter schon mal merken. Er ist ab dem 11.11. der neue Karnevalsprinz von Thüringens Landeshauptstadt.

Eine Prinzessin indes gibt es noch nicht. Aber klare Vorstellungen von Ihrer Hoheit: „Schön soll sie sein, singen soll sie können und tanzen“, meint der zukünftige Prinz, der privat in festen Händen ist. „Ich lebe seit einigen Jahren mit meinem Partner zusammen. Meine Ex-Frau ist meine beste Freundin“, stellt Kai Grün im ersten Gespräch mit unserer Redaktion klar. Sein Sohn ist mittlerweile 22, auch er liebt den Karneval und stand mit fünf das erste Mal in der Bütt.

Einen Prinzen bereits Anfang Juli präsentieren zu können, das gab es lange nicht mehr. Denke man an vergangenes Jahr, als erst Mitte September ein Prinz gefunden ward. Es ist eben nicht wie in einer der Karnevalshochburgen, wo es teils jahrelange Wartezeiten aufs Prinzendasein gibt. Dieses Mal fügte es sich flott für die Gemeinschaft Erfurter Carneval (GEC). Und so verkündete GEC-Präsident Thomas Kemmerich entspannt: Wir haben einen Prinzen.

Ein gänzlich Unbekannter ist Kai Grün nicht. Er ist Geschäftsführer und musikalischer Leiter der Schalmeien BigBand Ingersleben, steht öfter als Moderator auf Bühnen und ist der Programmsprecher im Wanderslebener Narrenclub. Seine Arbeitsstätte ist die Jugendherberge Tambach-Dietharz, die er seit vier Jahren leitet.

„Ich habe“, sagt er, „schon diesen Drang nach Entertainment. Alles was ich auf der Bühne mache, ist der Ausgleich zur Herberge“. Die Einrichtung hat er als Event- und Musikherberge etabliert – mittlerweile verbringen vor allem zahlreiche Tanzvereine, Chöre und Karnevalsclubs ihre Probenwochenenden hier.

Kai Grün ist 42, seine Biografie bunt und abwechslungsreich: Er war Grundschullehrer vier Jahre lang, bis die Schule schloss. Während des Studiums schrieb er Kulturkonzepte und finanzierte sich damit. Nach dem kurzen Lehrerdasein studierte er Kongress- und Veranstaltungsmanagement in London, ging danach nach Berlin.

Später verschlug es den geborenen Erfurter wieder zurück nach Thüringen, er wurde Verkaufsleiter im „Russischen Hof“. Dort lernte er auch Thomas Kemmerich kennen, seitdem stehen sie in Kontakt. Auch auf der Messe arbeitete Kai Grün, wie einst der Noch-Prinz Christian I. „Kai ist ein guter Freund von mir und ich wünsche ihm eine großartige Session“, sagt Christian Haß.

Pläne für die Zeit ab 11.11. hat Kai Grün bereits. „Erfurt bekommt ein eigenes Karnevalslied, ich werde es schreiben“, kündigt er an. Noten lesen und schreiben ist logischerweise kein Problem, schließlich spielt er Schalmei. Er wird die Bühne rocken, Publikum zu unterhalten ist genau sein Ding.

Doch nun braucht es eine Prinzessin. Ein paar Bewerbungen gibt es schon, „wir nehmen in den nächsten Tagen gern noch welche an“, sagt Thomas Kemmerich.

Und was das zweite Ornat im Schrank betrifft, so meint Kai Grün von sich selbst: „Ich bin schon ein Sicherheitsmensch. Wenn ich ein schlechtes Gefühl habe, sage ich lieber nein.“

Dieses Mal hat er ja gesagt.

Text: Anja Derowski (Thüringer Allgemeine)

Bild: Marco Schmidt

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